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Wo 650 gegen 6000 kämpften

Im Glarnerland ist heute Feiertag. Die Schlacht bei Näfels wird jedes Jahr aufs Neue gefeiert. Bei strahlend blauem Himmel gedenken die zahlreichen Besucher den tapferen Männern von damals. Und in diesem Jahr auch der Reichsfreiheit.

Südostschweiz
10.04.15 - 11:15 Uhr
Projekt

Donnerstag, 9. April 1388. Rund 6000 Habsburger fallen ins Linthal ein und überrennen die Letzimauer – eine Linie die 300 Glarner zu verteidigen versuchen. Sie beginnen zu Plündern. Näfels, Mollis, Netstal, Glarus. Alles wird von den Habsburgern genommen, was zu nehmen ist. Zeitgleich versammeln sich hinter Näfels am Rautiberg herbeigeeilte Glarner, Urner, Schwyzer und Männer aus Unterwalden.

Die habsburgischen Hauptleute erblicken die rund 600 Eidgenossen, ziehen die Truppen vom Plündern ab und greifen sie an. Die Angegriffenen werfen mit Steinen und Felsbrocken und stiften so Verwirrung. Die Habsburger lassen sich in die Flucht schlagen; viele von ihnen sterben im Sumpf bei Weesen.

Der erste Donnerstag im April ist im Kanton Glarus seither ein Feiertag. Zahlreiche Einwohner ziehen zu Fuss nach Näfels und gedenken so den wegweisenden Ereignissen von damals. Dieses Jahr gibt es aber noch einen zusätzlichen Grund zu feiern: 600 Jahre Reichsfreiheit.

1415 wurde den Glarnern von König Sigismund die Reichsfreiheit verliehen. Sie hatte zu bedeuten, dass die Glarner ausser dem König keinem Herrn mehr gehorchen mussten. Das Glarnerland stand somit auf der gleichen Stufe wie die Reichsstädte Zürich und Bern. Ein Ereignis, dass laut Historikern noch wichtiger ist, als die Schlacht bei Näfels.

 

Die bewegten Bilder und Interviews sehen Sie heute Abend in «südostschweiz informiert».

Mehr Hintergrundinformationen und Fotos der heutigen Näfelser Fahrt gibt es morgen in der «Zeitung Südostschweiz» und online.

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