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Was hat es mit dem rechteckigen 
Einschnitt im Gäsi auf sich?

In der Rubrik «Rätselhaftes Glarnerland» gehen wir Euren Fragen nach. Heute: Der rechteckige Einschnitt im Gäsi.

Südostschweiz
04.09.17 - 07:51 Uhr
Leben & Freizeit

Viele Wasserratten verbringen die heissen Sommertage im Gäsi und verpflegen sich zwischendurch im Gäsi-Beizli. Direkt vis-à-vis des Restaurants, neben dem Hafen, wird der Strandverlauf unterbrochen von einem rechteckigen, von Mauern umzäunten Einschnitt. Woher kommt diese künstliche Lücke?

«Ich glaube, das ist eine alte Bootsbucht. Für Schiffe im zweiten Weltkrieg, die den See überwachten», erinnert sich ein älterer Herr im Gäsi-Beizli. Er hat fast vollständig recht.

Tag und Nacht auf Patrouille

Tatsächlich handelt es sich beim Einschnitt um eine ehemalige Bootsbucht. Während des zweiten Weltkrieges wurde im Rahmen der Landesverteidigung auf dem Walensee eine kleine Marineeinheit geschaffen. Die Einheit bestand anfangs aus 14 Mann, welche ab November 1943 mit zwei Patrouillenbooten P-41 auf dem Walensee unterwegs waren. Tag und Nacht führten die Männer Patrouillenfahrten durch. Jedoch nicht zur Überwachung des Sees, sondern zur Sicherung der Festung in Sargans gegen Luftlandetruppen.

Hauptbasis der beiden bewaffneten Boote war eine Bootshütte in Walenstadt. Neben der Bootsbucht im Gäsi unterhielt das Militär auch eine geschützte Bucht in Betlis. Die Gäsi-Bucht wird heute nicht mehr von Schiffen genutzt.

Haben Sie sich über etwas im Kanton Glarus gewundert? Ist Ihnen etwas ein Rätsel? Senden Sie uns Ihre Frage, wenn möglich ein Bild und eine genaue Ortsangabe und wir gehen der Sache nach: glarus@suedostschweiz.ch

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