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Hang in Schwanden rutscht erneut – neun Personen evakuiert

Der Hang im Bereich der Wagenrunse ist schon wieder in Bewegung. Wie vor rund einem Monat mussten fünf Häuser evakuiert werden.

Sara
Good
05.05.23 - 15:48 Uhr
Blaulicht
Weiter abgesackt: Der Hang an der Niderentalstrasse in Schwanden kommt nicht zur Ruhe.
Weiter abgesackt: Der Hang an der Niderentalstrasse in Schwanden kommt nicht zur Ruhe.
Pressebild

Am Freitagmittag wurde festgestellt, dass der Hang im Bereich der Wagenrunse in Schwanden erneut gerutscht ist. Wie die Kantonspolizei Glarus mitteilt, mussten fünf Häuser evakuiert werden. Neun Personen haben ihr Zuhause vorsorglich verlassen.

Gemäss Messungen ist das Gebiet auch am Samstag nicht zur Ruhe gekommen, weshalb die betroffenen Personen noch nicht in ihre Häuser zurück dürfen. Die Lage werde laut Kantonspolizei Glarus am Sonntag neu beurteilt. Weitere Informationen sollen um 19 Uhr bekannt gegeben werden. Der Hang werde zurzeit intensiv überwacht.

Schon am Karfreitag, 7. April, kam es im selben Gebiet zu einer Rutschung. Die Niderentalstrasse ist seither wegen der Sanierung gesperrt. Die Umfahrungsstrasse via Tannenberg bleibe provisorisch in Betrieb, stehe aber nur für Notfälle zur Verfügung, heisst es.

Die Gemeindeführungsorganisation und die Naturgefahrenkommission der Gemeinde Glarus Süd, die Feuerwehr Kärpf sowie die Kantonspolizei Glarus stehen wegen des Rutschs im Einsatz.

Die Strasse wurde bereits gesichert

Der erste Rutsch passierte in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 2020. Die Strasse wurde verschüttet und sackte etwa einen Meter ab. Die bergseitige Stützmauer kippte und brach ein. In den Tagen und Wochen darauf, besonders aber nach der Schneeschmelze im Frühling 2021, vergrösserte sich die Rutschfläche oberhalb der Strasse massiv um zusätzliche rund 4000 Quadratmeter. Es wurden Verschiebungen bis zu einem Meter gemessen. 

Nach dem Rutsch wurden Sofortmassnahmen ergriffen, etwa wurden die Bäume oberhalb der Strasse gefällt und der Hang entlastet, indem man etwa 2000 Kubikmeter Material abführte. Anschliessend wurde die Rutschung im Sommer 2021 saniert mit einer rund 150 Meter langen Ankerwand als Stützmauer für die Strasse, einer kürzeren Ankerwand als bergseitiger Stützmauer und einer grossflächigen Hangsicherung mit verankerten Netzen an der Oberfläche. Dazu kamen 330 Meter Schneegleitschutznetze. Gekostet hat die Sanierung 3,9 Millionen Franken, von denen die Gemeinde 2,3 Millionen selber bezahlen musste. (kapo/gos/fra)

Sara Good verantwortet die Glarner Inhalte auf «suedostschweiz.ch». Zudem kreiert sie multimediale Inhalte und schreibt Artikel für die «Glarner Nachrichten». Sie hat den Diplomlehrgang am MAZ absolviert und Multimedia Production in Chur studiert. Mehr Infos

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