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Bündner Zirkuspapagei wird vermisst: Wer hat Ole gesehen?

Während eines Tournee-Stopps in Wattwil ist dem Circus Maramber einer der acht Aras entwischt. Seitdem wird das Tier vermisst, und das Zirkusteam hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Südostschweiz
22.04.24 - 17:44 Uhr
Graubünden
Buntes Federkleid: Der Papagei Ole sticht mit seiner blau-gelben Farbgebung hervor – hier ein Bild vom vergangenen Sommer.
Buntes Federkleid: Der Papagei Ole sticht mit seiner blau-gelben Farbgebung hervor – hier ein Bild vom vergangenen Sommer.
Bild Benjamin Pfeiffer 

von Laurin Michael und Anna Panier 

Mitten in einer gewöhnlichen Trainingsstunde des Circus Maramber kam es am letzten Mittwoch zu einem Zwischenfall: Ole, der blau-gelbe Papagei und einer der acht Aras des Bündner Zirkus, nahm Reissaus und flog davon.

Laut Marco Berger, dem Betriebsleiter des Zirkus, führte eine unglückliche Verkettung von Ereignissen zu dem Vorfall. «Der Vogelartist Benjamin Pfeiffer verliess nach dem Training das Zelt mit Ole auf dem Arm, als er stolperte. Um zu verhindern, dass das Tier sich verletzt, liess er es los. Genau in diesem Moment, als Ole wegflog, fuhr ein Zug in der Nähe vorbei und erschreckte ihn zusätzlich», beschreibt Berger die Situation im Interview mit Radio Südostschweiz.

Ein ungewohnter Vogel im Wald von Wattwil 

«Das freie Umherfliegen ist für unsere Papageien normal, sie sind darauf trainiert, zurückzukehren», erklärt Berger weiter. Dieses Mal jedoch verlor die Crew Ole aus den Augen, nachdem er hinter eine Halle geflogen war. «Wir starteten sofort eine Suchaktion, fanden jedoch nichts, nicht einmal Federn.» 

Rund eine Stunde später machte sich Ole mit Rufen aus der Ferne bemerkbar. Die Crew um den Papageien-Artisten Pfeiffer machte sich sofort auf den Weg und entdeckte den Vogel etwa 1,5 Kilometer vom Zirkusgelände entfernt auf einer Tanne. «Herr Pfeiffer versuchte natürlich sofort, Ole vom Baum zu locken. Der bunte Vogel hatte jedoch schon Probleme mit einem Flügel, bevor er zu Pfeiffer kam. Deshalb tat er sich nun schwer beim Landen und kehrte immer wieder zum Baum zurück.»

Aktuell befinde sich Ole noch immer im Wattwiler Wald Richtung Hemberg. «Zuletzt wurde er am Samstagabend gesichtet. Zahlreiche Bewohnende von Wattwil suchen den Vogel morgens und abends auf, um ihn zu beobachten», erklärt Berger weiter und stellt klar: «Ole ist also noch am Leben.»

Herausforderungen bei der Rettung

Obwohl Papageien typischerweise mit tropischen Lebensräumen und warmer Umgebung assoziiert werden, scheint die Kälte Wattwils Ole wenig auszumachen. «Herr Pfeiffer hat sich mit vielen Experten ausgetauscht und alle konnten bestätigen, dass Papageien auch unter kalten Bedingungen in der Natur überleben können.»

Das eigentliche Problem ist laut Berger deshalb nicht das Wetter, sondern der Ort, an dem sich Ole versteckt. «Die Bäume, auf denen Ole sitzt, befinden sich in sehr steilem Gelände. Die Tannen sind teilweise bis zu 20 Meter hoch, was das Hochklettern zu einem zu grossen Risiko macht. Obwohl wir Ole am liebsten sofort in den Armen halten würden, müssen wir vernünftig bleiben und darauf hoffen, dass er zu uns herunterkommt.»

Frei sein: Ole ist darauf trainiert, frei umherzufliegen und zu seinem «Vogelpapa», Benjamin Pfeiffer, zurückzukehren – hier ein Bild vom vergangenen Sommer.
Frei sein: Ole ist darauf trainiert, frei umherzufliegen und zu seinem «Vogelpapa», Benjamin Pfeiffer, zurückzukehren – hier ein Bild vom vergangenen Sommer.
Bild Benjamin Pfeiffer

Der Zirkusleiter merkt an, dass die ganze Crew bemüht sei, den Papagei zurückzuholen. Man habe schon Drohnen und Wärmebildkameras eingesetzt. «Wir sind für jede Unterstützung dankbar und nehmen jeden Hinweis ernst.» 

Hinweise melden
Wer dem Circus Maramber weiterhelfen kann oder Hinweise zu Ole hat, sollte sich bitte direkt beim Zirkus melden. Die Kontaktangaben sind auf der Website zu finden.

(mia/paa)

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