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Wenn gute Statistiken zuletzt nichts nützen

Gut gespielt, aber nichts gewonnen. Das Fazit der Schweizer Curler um Skip Yannick Schwaller an der Weltmeisterschaft ist bitter.

Agentur
sda
06.04.24 - 16:37 Uhr
Schneesport
Ratlose Blicke nach dem Ausscheiden an der Heim-WM: Die Schweizer Mannschaft um Skip Yannick Schwaller (links) schaffte den Einzug in die K.o.-Phase trotz guter Spiele nicht
Ratlose Blicke nach dem Ausscheiden an der Heim-WM: Die Schweizer Mannschaft um Skip Yannick Schwaller (links) schaffte den Einzug in die K.o.-Phase trotz guter Spiele nicht
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Es war keine Schönfärberei, wenn Yannick Schwaller am Freitagabend sagte, dass sein Team am WM-Turnier trotz des Ausscheidens mit dem 7. Schlussrang gut gespielt habe. Die von neutralen Fachleuten erhobenen Statistiken gaben Schwaller Recht. Pablo Lachat, Sven Michel, Yannick Schwaller und Benoît Schwarz waren nach Prozenten an gelungenen Steinen das drittbeste Team der Round Robin - hinter Kanada und Schweden, aber vor Schottland, Italien, USA und Deutschland, die alle in die K.o.-Phase kamen. Sven Michel und Yannick Schwaller waren auf ihren Positionen die Drittbesten, Benoît Schwarz war der Fünftbeste unter allen Nummern 4.

Am Können lag es nicht. Aber vielleicht an den Nerven? «Entscheidend war letztlich, dass wir uns zweimal im zehnten End einen Stein stehlen liessen.» Schwaller sprach die Spiele gegen Italien (5:6) und Deutschland (6:7) an. Gegen die Italiener hatte Schwarz mit dem letzten Stein eine sehr schwierige Aufgabe. Gegen die Deutschen gelang es ihm nicht, den entscheidenden Stein in die freie Mitte des Hauses zu legen.

Sieht man vom abschliessenden 1:8 gegen Kanada ab - es ging um nichts mehr - hätten die Schweizer ohne weiteres vier Spiele mehr gewinnen können. In diesen vier Partien war alles möglich, wie am Roulette-Tisch. Die Schweizer setzten viermal auf Rot, die Kugel fiel viermal auf eine schwarze Zahl.

Das Schweizer Quartett gehört der Weltklasse an und kann jederzeit jeden Gegner schlagen. Mit dieser Erkenntnis werden die Genfer mindestens zwei weitere Jahre spielen. Nach dem Scheitern in Schaffhausen müssen sie ihr Ziel, an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand eine Medaille zu gewinnen, nicht aufgeben. Sie wissen andererseits auch, dass sie den Olympia-Quotenplatz für die Schweiz an der nächstjährigen WM zuerst noch sicherstellen müssen.

Nachdem sie an ihren fünf vorangegangenen WM-Starts immer Bronze gewonnen hatten, hätten die Schweizer ihre Serie vor dem begeisterten und begeisternden Publikum in Schaffhausen nur allzu gern fortgesetzt. «Unsere Enttäuschung ist natürlich sehr gross, zumal wir hier vor einem tollen Publikum spielen konnten, das für uns alles gab», sagte Yannick Schwaller. «Ich glaube nicht, dass wir an dieser Heim-WM zu viel von uns erwartet haben. Die wichtigen Spiele verliefen alle knapp und ausgeglichen. Es ist einfach nicht für uns gelaufen. Ausreden zu suchen ist nicht das Richtige. Schliesslich fehlten uns einfach die Key-Shots.»

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