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«Die Seele hat eine Wassernatur»

Gestern haben die Wassertage in Samedan begonnen. Im Zentrum des Anlasses steht das Thema «Wasser und Gesundheit».

Südostschweiz
25.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Fadrina Hofmann

Samedan. – Über 80 Prozent der Bevölkerung trinkt zu wenig Wasser, das schadet der Gesundheit. Diese Aussage findet sich als eine der ersten, wenn man in einem Suchportal im Internet die Begriffe «Wasser und Gesundheit» eingibt. Diese Entdeckung machte Patrick Blarer, Gemeindevorstand und OK-Präsident der vierten Wassertage Samedan. Gestern startete die Veranstaltung mit dem «Wassersymposium», einer Serie von Referaten rund um das Thema «Wasser und Gesundheit».Blarer stellte zur Begrüssung fest, dass die Wassertage zwar keine Massen anlocken, aber mit Qualität trumpfen können. Und damit hatte er recht: Die Redner sind auf ihrem Gebiet alle Experten. Und auch die Moderatorin steht Qualität: Ellinor von Kauffungen, bekannt aus Radio und Fernsehen und, führt durch das Programm.

Aus Wasser entstand die Schöpfung

Bereits das Auftaktreferat liess die Anwesenden in die vielfältige Wasserwelt eintauchen. Hans-Peter Hasenfratz, ehemaliger Professor der Theologie und der Religionswissenschaft an der Universität Bochum (Deutschland), sprach über die Bedeutung des Wassers in den Weltreligionen und in der Volksreligion. Mit Witz und fundiertem Wissen zeigte er auf, wie Wasser in verschiedenen kulturellen Kreisen auf der ganzen Welt und während verschiedener Zeitepochen interpretiert wurde und wird.«Die Seele des Menschen hat eine Wassernatur», sagte Hasenfratz unter anderem und belegte die Aussage mit zahlreichen Beispielen. So besteht in einigen Gesellschaften der Glaube, dass die Kinderseelen in Wasserstellen wohnen. Das badende weibliche Wesen nimmt sie dann in ihren Schoss auf. Das Wasser, so Hasenfratz, habe zudem seit jeher die Funktion, das Dies- und das Jenseits zu trennen. Meeresvölker glauben, dass nachts die Seelen der Verstorbenen mit einem nicht irdischen Boot ins Jenseits gefahren werden. Hasenfratz ging auch darauf ein, dass aus Wasser die Schöpfung entstand, und er vermittelte den Anwesenden eine uralte Prophezeiung die besagt, dass die Erde irgendwann wieder zum grossen Weltozean wird.

Das Wasser-Festival geht weiter

Der gestrige Abend stand ganz im Zeichen einer «Wasser-Arena». Bevor es zu einer Publikumsdiskussion kam, erzählte aber Ernst Bromeis, der dieses Jahr im Rahmen seines Projekts «Das blaue Wunder – Schweiz» die grössten Gewässer aller Kantone durchschwommen hatte über seine Tätigkeiten als Wasserbotschafter. Am heutigen Wasser-Festival können sich Interessierte ab 10 Uhr vor der Chesa Planta über sein Projekt informieren. Um 11 Uhr findet eine literarische Darbietung statt. Und wer das neue Mineral&Spa in Samedan besuchen möchte, kann heute von einem vergünstigtem Preis profitieren.

www.wassertage.ch.

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