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Saas will die Steuern zum zweiten Mal in Folge erhöhen

Die Gemeinde Saas will wegen ihrer desolaten Finanzsituation den Steuerfuss ab 2011 um zehn auf 130 Prozent erhöhen.

Südostschweiz
28.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Béla Zier

Saas. – Für dieses Jahr hat die Gemeinde Saas ein Defizit von 1,1 Millionen Franken budgetiert. Auch für 2011 ist keine Verbesserung der prekären finanziellen Lage in Sicht; der Voranschlag rechnet mit einem dicken Minus von 950 000 Franken. Dies bei Einnahmen von rund 2,7 Millionen Franken und Ausgaben in Höhe von rund 3,7 Millionen Franken.Für 2011 beantragt der Gemeindevorstand zuhanden der Gemeindeversammlung vom 7. Oktober eine weitere Steuererhöhung. Neu soll der Steuerfuss um zehn auf 130 Prozent ansteigen. Bereits auf das laufende Jahr hin war der Gemeindesteuerfuss von 105 auf 120 Prozent erhöht worden.

«Hilfe von Aussen wird notwendig»

Saas werde seinen Finanzhaushalt kaum mehr vollständig mit eigenen Mitteln bestreiten können, «Hilfe von aussen wird notwendig». So kommentiert der Saaser Gemeindevorstand das Budget 2011. Aufgrund der finanziellen Lage geht man jetzt davon aus, dass die Gemeinde per 2012 vom Kanton in die Finanzkraftgruppe «finanzschwach» umgeteilt wird; heute ist sie der mittleren Finanzkraftgruppe zugeteilt. Das würde bedeuten, dass die Prättigauer Gemeinde mit höheren kantonalen Beiträgen aus dem indirekten Finanzausgleich rechnen könnte.In Saas müsse eine Dual-Strategie angewendet werden, erklärte gestern Simon Theus, stellvertretender Leiter des Amts für Gemeinden Graubünden. Primär müsse die Gemeinde ihren Finanzhaushalt mit eigenen Mitteln sanieren. In zweiter Linie müssten Strukturanpassungen erfolgen. Diese bestehen im Fall von Saas darin, einen Zusammenschluss mit Küblis und Klosters ins Auge zu fassen. Für die eingehende Prüfung dieser allfälligen Gemeindezusammenlegung wird nun den Saaser Stimmberechtigten ein Kredit von 27 000 Franken beantragt.

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