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Zahl der Unfälle in den österreichischen Bergen 2023 angestiegen

Mehr Unfälle, mehr Rettungen von Unverletzten und weniger Tote: Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) hat am Dienstag seine jährliche Statistik zu Unfällen in den österreichischen Bergen vorgelegt.

Agentur
sda
23.01.24 - 14:03 Uhr
Ereignisse
Über 6100 Personen verunfallten im vergangenen Jahr auf Pisten in Österreich fremdverschuldet. (Symbolbild)
Über 6100 Personen verunfallten im vergangenen Jahr auf Pisten in Österreich fremdverschuldet. (Symbolbild)
KEYSTONE/APA/BARBARA GINDL

Insgesamt 266 Menschen kamen dort im vergangenen Jahr ums Leben. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Zehn-Jahres-Mittel von 282. Doch die Zahl der Unfälle «kratzt an der 10'000er-Marke», wie Hans Ebner, Leiter der Alpinpolizei, am Dienstag vor den Medien in Innsbruck feststellte. Die Tendenz sei steigend. «Der Trend hat sich in den vergangenen Jahren - bis auf die Lockdowns - abgezeichnet», sagte Ebner.

9583 Unfälle ereigneten sich 2023. Im Mittel der letzten zehn Jahre waren es 8171 gewesen. Für die Experten ein Indikator, dass immer mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind. 86 Prozent der Bergtoten waren Männer, und am häufigsten Tote gab es in Tirol (88 Tote). Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich beim Wandern und Bergsteigen.

Rund die Hälfte der Unfälle geschah auf Pisten und Skirouten. In die Statistik aufgenommen wurden allerdings nur Unfälle mit Verdacht auf Fremdverschulden.

Wenig Schnee - mehr Unfälle

6177 Personen verunfallten auf den Pisten. Tomas Woldrich, im Österreichischen Skiverband (ÖSV) für den Breitensport zuständig, erinnerte an die schlechten Schneeverhältnisse zum Jahresbeginn 2023. Das deutliche Plus von rund 600 Verunfallten sei darauf zurückzuführen.

Stark angestiegen ist auch die Zahl der Rettungen von Unverletzten, wie der Leiter der Alpinpolizei feststellte. 2023 wurden über 4300 Personen so gerettet. Es handelte sich um Menschen, die sich in einer misslichen Lage befanden, weil sie mit der Tour bzw. den Verhältnissen überfordert waren oder sich selbst überschätzt hatten.

Selbstüberschätzung könnte laut den Verantwortlichen auch mit der häufigsten Todesursache bei den Alpintoten zusammenhängen. Wie bereits in den Vorjahren rangierten hier Herz-Kreislauf-Störungen mit 29 Prozent an erster Stelle. Der Grossteil der Betroffenen war zwischen 51 und 80 Jahre alt.

Zweithäufigste Todesursache mit 13 Prozent war ein Absturz, gefolgt von Sturz, Stolpern und Ausrutschen. Die meisten Verunfallten kamen aus Österreich (171). Aus Deutschland stammten 48 Menschen, aus den Niederlanden elf und aus der Tschechischen Republik zehn Personen.

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