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Müde, antriebslos und wetterfühlig: Der Frühjahrsblues schlägt zu

Zu heiss, zu kalt, zu windig: Das Wetter ist nie für alle perfekt. Die aktuellen Temperaturschwankungen belasten die Mehrheit unserer Umfrage-Teilnehmenden. Diese fühlen sich müde und erschöpft.

Südostschweiz
17.04.24 - 04:30 Uhr
Graubünden
Antriebslos und Druck im Kopf: Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit treten meist ab Mitte März bis im April auf.
Antriebslos und Druck im Kopf: Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit treten meist ab Mitte März bis im April auf.
Bild Envato

Von Carina Melcher und Nicole Nett

Kürzlich wollten wir von euch wissen, ob euch die extremen Temperaturschwankungen zu schaffen machen. Die Antwort war eindeutig. Über die Hälfte der Befragten hat Mühe damit:

Machen euch die extremen Temperaturschwankungen zu schaffen?

Ja
55%
Nein
45%
844 Stimmen

Es ist jetzt länger hell, und die Natur entwickelt sich prächtig. Eigentlich spricht alles dafür, dass unsere Laune nach den dunklen Monaten wieder besser wird. Doch viele leiden im Moment unter den stetigen Temperatur- und Wetterschwankungen. «Die Kundinnen und Kunden haben unterschiedliche Beschwerden», erklärt Philipp Venetz, Apotheker und Geschäftsführer der Loë-Apotheke in Chur. Das Wetter habe einen grossen Einfluss auf den menschlichen Körper und sein Wohlbefinden. Vor allem die Wetterphänomene mit Föhn, Saharastaub und danach wieder Schneestürmen sorgen für Kopfschmerzen in der Gesellschaft.

Jede und jeder Zweite leidet an Frühjahrsmüdigkeit

Lust auf gar nichts: Die Frühjahrsmüdigkeit kann in manchen Fällen mehrere Monate dauern.
Lust auf gar nichts: Die Frühjahrsmüdigkeit kann in manchen Fällen mehrere Monate dauern.
Bild Freepik

«50 Prozent der Bevölkerung leidet an der Frühjahrsmüdigkeit», so Venetz. Doch jeder Körper passe sich früher oder später an – auch an die Zeitumstellung. Die Müdigkeit gehe von selbst wieder vorbei. Dauere sie allerdings mehrere Wochen oder gar Monate, sollte bei einer Fachperson Rat gesucht werden. Dem Körper können wir hierbei etwas auf die Sprünge helfen, wie der Apotheker sagt: «Bewegung ist das A und O. Auch bei schlechtem Wetter reicht oftmals bereits ein Spaziergang an der frischen Luft. Freizeit im Wald oder ein Sonnenbad können den Kreislauf ankurbeln und unsere Müdigkeit reduzieren.»

Ebenfalls förderlich seien Kneipp-Bäder, heiss-kalte Wechselduschen oder Saunagänge. Das vegetative Nervensystem spielt in diesem Wetter-Anpassungsprozess eine wichtige Rolle. «Es reguliert die Temperaturen im Körper», sagt der Apotheker. Ältere Menschen hätten mit den Wetterumschwüngen meist mehr Mühe, da dann das Nervensystem nicht mehr so flexibel arbeite. Aber nicht alle Senioren haben automatisch Mühe mit der Zeitumstellung.

«Dann machen wir halt eine Schneeballschlacht»

Schneeballschlacht statt Wetterfühligkeit: Bei Wetterkapriolen lohnt es sich, das Beste aus der Situation zu machen.
Schneeballschlacht statt Wetterfühligkeit: Bei Wetterkapriolen lohnt es sich, das Beste aus der Situation zu machen.
Bild Envato

Im Seniorenzentrum Oase in Churwalden zum Beispiel wissen sich die Standortleiterin Stefanie Bürki, ihr Team und ihre Bewohner bei jedem Wetter zu helfen: «Wenn es schneit, dann machen wir halt auch im Frühling noch eine Schneeballschlacht.» Die Reaktionen auf die Wetterextreme seien sehr unterschiedlich: «Ein paar Bewohner merken es und reagieren mit Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Andere wiederum haben gar keine Probleme damit», so Bürki. Was zum Alltag gehört, seien mehr die Schlafstörungen: «Mit den Veränderungen im Alter gehören Probleme mit dem Schlaf mit weniger langen Tiefschlafphasen einfach dazu. Es ist ganz normal, wenn jemand um 23 Uhr noch wach ist.» 

In Churwalden leben die Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Wetter. «Wetterumschwünge sind hier ganz normal. Kürzlich hatten wir zehn Zentimeter Neuschnee.» Das ist für die Bewohnenden alles halb so wild, und Bürki bleibt positiv: «Je mehr man das Wetter ins Negative zieht, desto weniger gut tut das uns.» Eine Bouillon könne in manchen Fällen schon helfen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Sicher ist: Das Wetterthema bleibt ein Dauerbrenner am Seniorentisch.

Bewohnerinnen und Bewohner passen sich dem Wetter an: In der Oase Churwalden sind Wetterkapriolen ganz normal.
Bewohnerinnen und Bewohner passen sich dem Wetter an: In der Oase Churwalden sind Wetterkapriolen ganz normal.
Bild Oase Churwalden

Hier geht es zum Beitrag von Radio Südostschweiz:

Audio Carina Melcher
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