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Bund bewilligt vier weitere Wolfsabschüsse im Kanton Graubünden

Das Bundesamt für Umwelt hat den Abschuss von weiteren Wölfen im Kanton Graubünden verfügt. In den Rudeln Moesola und Stagias dürfen ein Elterntier und drei Jungwölfe geschossen werden.

Südostschweiz
22.08.23 - 14:38 Uhr
Klima & Natur
Zwölf Wolfsrudel im Kanton: Dies ist ein Wolfswelpe des neuen Wolfsrudels Stagias, das sein Revier um Sedrun hat. 
Zwölf Wolfsrudel im Kanton: Dies ist ein Wolfswelpe des neuen Wolfsrudels Stagias, das sein Revier um Sedrun hat. 
Bild Amt für Jagd und Fischerei

«Aktuell leben zwölf Wolfsrudel auf Kantonsgebiet sowie zwei weitere Rudel an der Kantonsgrenze zum angrenzenden Ausland beziehungsweise zum Kanton Tessin», heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons Graubünden vom Dienstag. In bislang zehn Rudeln sei eine Reproduktion bestätigt worden. «Gesamthaft konnten bis Anfang August auf Kantonsgebiet 34 Wolfswelpen sicher nachgewiesen werden», heisst es in der Mitteilung weiter. 

Wölfe im Kanton Graubünden: Der Kanton registriert (Stand 4. August) insgesamt zwölf Rudel verteilt über den Kanton. 
Wölfe im Kanton Graubünden: Der Kanton registriert (Stand 4. August) insgesamt zwölf Rudel verteilt über den Kanton. 
Bild Amt für Jagd und Fischerei

Zahl der gerissenen Tiere ist im Vergleich zum Vorjahr geringer

Auch wenn sich mehr Wolfsrudel im Kanton Graubünden gebildet haben, sei die Zahl der gerissenen Tiere vergleichsweise zum Vorjahr geringer ausgefallen. 

– Vom 1. Januar bis zum 21. August wurden in diesem Jahr insgesamt 162 von Wölfen getötet und 19 verletzte Nutztiere registriert. 
– Im Vorjahr wurden in diesem Zeitraum insgesamt 347 Nutztiere getötet und 36 verletzt. 

Aufgrund von Nutztierschäden in mehreren Rudelgebieten reichte das Amt für Jagd und Fischerei bis 21. August fünf Abschussgesuche beim Bundesamt für Umwelt ein.

Zitiert aus Medienmitteilung, Kanton Graubünden

Die erste Abschussverfügung betreffend der Regulierung des Wolfsrudels Valgronda ist am 17. August eröffnet und publiziert worden. Nun verfüge der Kanton über die Regulierung zweier weiterer Rudel. Hierbei handelt es sich laut Mitteilung um die Rudel Moesola und Stagias. Da das Elterntier M187 des Rudels Stagias bereits im Vorjahr im Kanton Tessin grosse Schäden verursacht habe, habe der Kanton neben den Abschüssen von den Jungwölfen auch um den Abschuss des Elterntieres ersucht. «Der Antrag für den Elterntierabschuss wurde für das Stagiasrudel vom Bund genehmigt», so die Mitteilung. Der Abschuss von M187 solle demnach im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 31. Januar kommenden Jahres möglich sein. Ausserdem hat das Bundesamt für Umwelt den Abschuss eines Jungwolfs im Moesolarudel bewilligt. Die kantonale Wildhut darf bis 31. März kommenden Jahres einen Jungwolf erlegen. Aufgrund von grossen Schäden an Nutztieren ist gemäss Mitteilung erstmals auch im Vorabrudel ein Gesuch um eine Rudelregulation eingereicht worden. Bislang konnte jedoch nur ein Welpe bestätigt werden.

«Gemäss Bundesamt für Umwelt befand sich keines der insgesamt 13 getöteten Schafe zur Zeit des Angriffs in einer geschützten Situation.»

Zitiert aus Medienmitteilung, Kanton Graubünden

Das Gesuch zur Regulation des Beverinrudels wurde wiederum nicht bewilligt. Ausschlaggebend sei gewesen, dass von den eingesetzten Herdenschutzhunden teilweise nur einer oder keiner der Hunde über die vorausgesetzte Einsatzbereitschaftsüberprüfung verfügt habe.

(red)

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Keine Gnade für den Wolf: Bundesrat Rösti drückt umstrittene Abschusspläne durch.
Dem Wolf geht es an den Kragen. Auf Druck von Bundesrat Albert Rösti vollzieht der Bund einen Paradigmenwechsel. In Zukunft können Kantone ganze Rudel präventiv erlegen. Wir haben zur Zeit in der Schweiz 32 Rudel mit über 300 Wölfe. Diese dürfen künftig auch abgeschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab dem 1. Dezember erlaubt. In «begründeten Fällen» dürfen laut dem Bundesrat auch ganze Wolfsrudel entfernt werden.
Der Widerstand ist gross: Die Kampagnenorganisation Campax hat eine Petition mit rund 48'000 Unterschriften gegen die Wolf-Abschusspläne des Bundes eingereicht. Während SVP und Bauern das kräftig unterstützen, sind die Umweltverbände entsetzt. Wenn wir nicht handeln, geht das Wachstum der Wolfspopulation ungehindert weiter», betonte Bundesrat Rösti. Das wäre verbunden mit grossen Schäden bei Nutztieren, zeigt er sich überzeugt. «Das könnte sich sogar zu einer Gefahr für den Menschen entwickeln. Und das wollen wir nicht.»
Unter den Kommentatoren gibt es immer wieder bedenkliche Schreiberlinge. Ich kann echt nur den Kopf schütteln über solche Leute mit ihren billigen Äußerungen, einfach nur primitiv. Wenn man diesbezüglich das Leid dieser Tiere anschaut und den normalen Menschenverstand walten lässt kann man das Vorhaben nur unterstützen. Es gibt immer solche ausgesprochen unbelehrbare, uneinsichtige Besserwisser... Der Mensch heutzutage verblödet hauptsächlich deshalb, weil er es zu bequem hat, weil er zu faul und zu feige ist, sich selbst auf die Suche nach seinem eigenen Wissen und seiner Intelligenz zu machen. Nun empört sich lautstark ein sogenannter "Tierschützer"... Dazu meint ein Bergbauer, ist das Tierschutz, wenn ein gesundes Tier (Kalb,Schaf,Ziege) vom Wolf brutal zu Tode gequält wird? Dem Bauer werden zig Vorschriften auferlegt betreffend Tierschutz, aber der Wolf kann sich alles erlauben, solche Widersprüche sind nicht mehr nachvollziehbar, desgleichen mit diesen Pseudo-Tierschützer. Es geht um die sogenannten Freizeit-Tierschützer, die vor den Bildschirmen sitzen und ganz munter unreflektiert Bilder teilen, diverse Hetz-Postings erstellen oder teilen oder aber auch Online-Petitionen starten ohne Sinn und Verstand.
Aber es ist ja viel, viel leichter auf „Gefällt mir“ zu klicken oder einen Beitrag zu teilen als selber vor Ort aktiv zu werden was Tierschutz anbetrifft. Das unsägliche Leid, das diese Tiere anrichten, sollte zu denken geben! Wenn Wölfe in dicht besiedeltem Gebiet auftauchen und wenn man dem Wolf freie Bahn lässt wird früher oder später etwas schlimmes passieren, die Frage ist dann nur wann?
Endlich ein Bundesrat mit Durchsetzungsvermögen unter diesen Nullnummern.
Danke Albert Rösti.

Zur Erinnerung: Störungen der Rudelstruktur durch Tötung auch nur eines einzelnen Tieres können zu chaotischem Jagdverhalten des Rudels führen.

Am obigen Artikel gefällt mir, dass er auch z.B. die 13 Risse aus ungeschützten Verhältnissen erwähnt. Diese wurden hoffentlich vom Bundesamt nicht mitgezählt.

Das geht jetzt aber echt zu weit. Bei der Abstimmung für den Wolf haben die Menschen abgestimmt für den Wolf und nicht gegen den Wolf. Müssen eigentlich alle Wölfen ab geschossen werden. Irgendwann reicht es doch mal. Die Bauern sind immer am jammern. Ausser dem können es auch Hunden sein und nicht immer den Wolf. Ich bin für den Wolf und ich finde das eine verdammte sauerrei was da ab geht mit den Wölfen.

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