Gleich drei Heimweh-Näfelser sorgen im KKL für volkstümliche und weihnachtliche Stimmung 

Peter Fischli, der Älteste der drei, lebt zwar seit 1965 im Aargau. Der Glarner Dialekt und seine Wurzeln sind geblieben. An der «Volkstümlichen Wiehnacht» am 12. Dezember im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) tritt er als Sprecher auf. Er setzt damit ruhige Momente zwischen die musikalischen Darbietungen. «Keine Angst, es gibt keine moralische Lektion von mir. Viel eher kleine, feine Widerhaken zum Schmunzeln und Nachdenken», sagt er und ordnet seine Rolle ein. Er war überrascht, als er für den Anlass angefragt wurde.

Fischli feiert in diesem Jahr sein 50-Jahr-Bühnenjubiläum und blickt auf eine grosse Karriere als Schauspieler zurück. Diese Rolle indes ist für ihn etwas Spezielles, wie er sagt: «Ich freue mich riesig. Ich bin gespannt, wie das sein wird auf dieser grossen Bühne.» Reizvoll findet er an diesem Konzert, wie die verschiedenen musikalischen Elemente wie Puzzleteile zusammengefügt werden. «Auch Sprache ist Musik, vor allem das Singen des Glarner Dialekts», sagt er mit einem verschmitzten Grinsen. Deshalb liest er im KKL weihnachtliche Geschichten im Glarner Dialekt. Geschrieben wurden die meisten von Ruedi Hertach, dem langjährigen Chefredaktor der «Glarner Nachrichten». Peter Fischli freut sich auf die vorweihnachtliche Stimmung und ein paar Hühnerhaut-Momente im KKL.

Pflichtaufenthalt Sulzboden

Zur Vorweihnachtszeit hatte Peter Fischli in seiner Schauspielzeit immer wieder einen speziellen Zugang. «Wenn ich vier Mal in der Woche, manchmal zwei Mal am Tag, auf der Bühne am Hechtplatz Märli gespielt habe, da wusste ich, dass Weihnachten nicht mehr weit ist», so der 76-jährige Näfelser.

Das Glarnerland ist Peter Fischli nicht nur sprachlich wichtig. Jedes Jahr trifft er sich am Dienstag nach dem Betttag in Näfels zur Klassenzusammenkunft. Pflicht ist für ihn auch der jährliche Ferienaufenthalt auf dem Sulzboden. «Wanderungen zur Lachenalp, der Blick auf den Zindelspitz oder den Brünnelistock sind für mich Momente, die ich nie missen möchte», sagt Peter Fischli.

Markus Kühnis liebt die Freiheiten der Volksmusik

In Näfels entstanden sind nicht nur weltberühmte Orgeln, einer der gefragtesten Organisten der Schweiz ist in Näfels aufgewachsen. Markus Kühnis lebt nun seit mehr als 25 Jahren in der Innerschweiz, mit dem Glarnerland ist er aber nach wie vor eng verbunden. «Den Zigerschlitz bringt man nicht aus dem Herzen», sagt er und bringt es auf den Punkt. «Vieles hat sich natürlich verändert, mein Elternhaus, der Bahnhof Näfels-Mollis, ist auch fast nicht mehr wiederzuerkennen. Die schönen Erinnerungen bleiben trotzdem.» Er ist beruflich sehr viel unterwegs, einen regelmässigen Abstecher ins Glarnerland lässt er sich aber nicht nehmen.

Tickets zu gewinnen

Wer dieses Erlebnis live geniessen möchte, kauft sich entweder eines der wenigen noch verfügbaren Tickets oder gewinnt zwei Eintritte. Die «Glarner Nachrichten» verlosen 3 mal 2 Tickets zur «Volkstümlichen Wiehnacht» im KKL. Mitmachen ist einfach, schickt eine E-Mail an glarus@suedostschweiz.ch und mit ein bisschen Glück klappt es mit den Tickets. Annahmeschluss ist am Mittwoch, 29. November, um 14 Uhr. (red)

Als Organist ist er seit Jahren vielseitig tätig. Es gibt auf der ganzen Welt kaum eine berühmte Orgel, auf der er noch nicht gespielt hat. Neben den klassischen Orgelwerken spielt Markus Kühnis auch gerne volkstümliche Stücke. Er erzählt: «Das ist Musik mit viel Emotionen und Gefühl. Als Organist liebe ich die vielen Freiheiten und den Interpretationsspielraum beim Musizieren.» Im KKL freut er sich vor allem auf das weihnachtliche Zusammenspiel mit anderen Formationen. Auf die Frage, was für ihn Weihnachten bedeute, sagt er: «Das sind vor allem viele Orgeldienste – und natürlich viele schöne Begegnungen im Familienkreis.»

Dankbar für die Ausbildung in Näfels

Vor mehr als 45 Jahren haben sich Markus Kühnis und Thomas Ackermann am Bahnhof Näfels kennengelernt. Ihre Väter arbeiteten gemeinsam als Bahnhofvorstand bei den SBB. Auch musikalisch gab es früh Berührungspunkte: «Meine Schwester ging zu Markus in den Klavierunterricht. Mein Talent reichte nicht dazu. So lernte ich halt ein Blasinstrument», sagt Ackermann. Im Nachhinein ein Glücksfall. Er lernte Trompete, Waldhorn und Tenorhorn bei der Harmoniemusik Näfels. «Noch heute – halt passiv – bin ich der Harmoniemusik Näfels verbunden und dankbar, dass ich die Ausbildung hier geniessen durfte. Dies war die Basis, dass ich nun mit den Gasterländern im KKL sein darf.»

Die Gasterländer Blasmusikanten aus Kaltbrunn sind seit bald 40 Jahren erfolgreich unterwegs. Für sie ist es schon der zweite Auftritt im KKL. Zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte und grosse Konzerte in der Schweiz und im benachbarten Ausland durften sie schon bestreiten. Mit ihrer Bühnenpräsenz haben sie sich ihren Platz in der Blasmusikszene erspielt. Bereits drei Mal wurden sie von den Hörern von Radio SRF 1 zur beliebtesten Blaskapelle der Schweiz gewählt. «Im KKL werden wir zwei für uns komponierte Weihnachtsmedleys im böhmischen und im Swing-Stil aufführen», verrät Ackermann zum Programm.

Wunderbares Musikerlebnis

Die «Volkstümliche Wiehnacht» im KKL ist nicht nur für die drei Näfelser ein Highlight. Mit dem Jodelklub Ebnat-Kappel und dem Kinderjodelchörli Mosnang treten weitere Ostschweizer Formationen auf.

Neben traditioneller Schweizer Volkskultur werden die Interpreten auch gemeinsam eigens für diesen Abend arrangierte Kompositionen in dem wunderbaren Konzertsaal erklingen lassen. (eing)

«Volkstümliche Wienacht» im KKL

Am 12. Dezember um 19.30 Uhr im KKL Luzern. Mit Gasterländer Blasmusikanten, Markus Kühnis (Orgel) und Peter Fischli (Sprecher), Jodelklub Ebnat-Kappel und dem Kinderjodelchörli Mosnang. Tickets unter obrassoconcerts.ch und Telefon 041 361 62 62 (vormittags von 9 bis 12 Uhr)