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Neuer Standort des Kunsthauses Baselland auf dem Dreispitz-Areal

Nach zehn Jahren Planung und Bau öffnet am Samstag das Kunsthaus Baselland seinen neuen Standort auf dem Dreispitzareal in Münchenstein. Rund 25 Kunstschaffende loten spielerisch aus, was in den raffiniert ausgeleuchteten Räumlichkeiten möglich ist.

Agentur
sda
10.04.24 - 22:53 Uhr
Kultur

Im weitläufigen Eingangsbereich zieht ein grosser Leuchter die Aufmerksamkeit auf sich. Dieser besteht aus Dutzenden von Frauenunterhosen, die aus dem Innern heraus zum Leuchten gebracht werden. Es handelt sich um ein augenzwinkernd-feministisches Pamphlet von Pipilotti Rist mit dem Titel «Central Hong Kong Chandelier».

Es ist eines von rund 25 Werken und Installationen, die speziell für die künstlerische Bewährungsprobe der neuen Hallen des Kunsthauses Baselland auf dem Dreispitz entstanden oder in diese Umgebung eingebettet worden sind. «Es ist eine Abenteuerreise mit zeitgenössischer Kunst, die zeigen soll, was in den neuen Räumen alles möglich sein kann», sagte die spürbar begeisterte Direktorin Ines Goldbach am Mittwoch an der Medienführung.

Vielfältige zeitgenössische Kunst

Dabei legt sie Wert auf möglichst grosse Vielfalt. Die Kunstschaffenden sollen keine Hemmungen haben, Löcher in die Wände und Decken der um- und ausgebauten Lagerhallen zu bohren, wo einst Champagnerflaschen aufbewahrt wurden. In diesem Sinn trägt die Eröffnungsausstellung den Titel «Rewilding».

Eingeladen hat Goldbach rund zwanzig Künstlerinnen und drei Künstler. Zu sehen sind grosse Installationen, wie der hintersinnig aus alltäglichen und kuriosen Trouvaillen zusammengesetzte «Altar des Prekären» des Schweizer Künstlerpaars Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger. Oder eine monumentale Tapisserie aus Flaschenverschlüssen von El Anatsui aus Ghana. Die geladenen Kunstschaffenden stammen aus Basel, Paris, den USA, aus Ghana und Kuwait.

Das neue Kunsthaus hat nun im Kunst-Cluster Dreispitz mit Kunsthochschule, dem Haus der elektronischen Künste und Kunstateliers seinen stimmigen Platz gefunden, nachdem es bis anhin in der etwas sperrigen Nachbarschaft zum Fussballstadion St. Jakob-Park angesiedelt war.

Für den Um- und Ausbau zeichnet das Architekturbüro Buchner Bründler aus Basel verantwortlich. Dieses hat die ehemalige, weitläufige Lagerhalle mit zwei Türmen versehen, die wie umgekehrte Leuchttürme das Himmelslicht in die Ausstellungshallen hineinschimmern lassen.

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