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Glarner Rollstuhltaxi: Seit 40 Jahren für Menschen mit Behinderung unterwegs

Die Geschichte des Glarner Rollstuhltaxis hat 1983 mit einem gespendeten Auto begonnen. Vor 25 Jahren wurde der Verein gegründet, der seither die Fahrten organisiert.

Südostschweiz
13.12.23 - 04:30 Uhr
Menschen & Schicksale
Fast alle auf einem Gruppenbild vereint: Alois Marty (von links nach rechts), Jack Schindler, Albert Manser, Arnold Rohner, Urs Baumgartner, Armin Schüepp, Josef Stucki, Kurt Heller, Nina Wildhaber (Koordinationssstelle), Rolf Gallati, Lilli Marti (Präsidentin), Victor Sieber, Jakob Blumer und Paul Aebli (Vizepräsident).
Fast alle auf einem Gruppenbild vereint: Alois Marty (von links nach rechts), Jack Schindler, Albert Manser, Arnold Rohner, Urs Baumgartner, Armin Schüepp, Josef Stucki, Kurt Heller, Nina Wildhaber (Koordinationssstelle), Rolf Gallati, Lilli Marti (Präsidentin), Victor Sieber, Jakob Blumer und Paul Aebli (Vizepräsident).
Pressebild

Es war ein wunderbares Geschenk, doch keine leichte Aufgabe, das Auto sinnvoll einzusetzen. Im Jahr 1983 hat Joseph Egli aus Oberurnen sein Rollstuhlauto mit Hebebühne der MS-Regionalgruppe Glarus und dem Kantonalen Invalidenbund geschenkt. Liselotte Fontana und Christine Schmidlin entschieden sich, mit diesem Auto Taxifahrten für Menschen, welche auf den Rollstuhl angewiesen sind, zu organisieren. Sieben Glarner Organisationen gründeten daraufhin eine Trägerschaft.

Seither ist das Taxi täglich mit vielen ehrenamtlichen Chauffeuren im Einsatz. In diesen 40 Jahren waren 81 pensionierte Freiwillige unterwegs. Eine Koordinationsstelle vermittelt die Fahrer und kümmert sich um die Finanzen.

Mit freiwilligen Startbeiträgen der Trägervereine und dem Beitrag aus dem Lotteriefonds wurde das Vorhaben erfolgreich gestartet. Die Motorfahrzeugkontrolle verzichtete auf die Fahrzeugtaxen, und das Kantonsspital stellte eine Garage zur Verfügung.

Verein gegründet

15 Jahre lang hat das Rollstuhltaxi als eine lose Vereinigung ohne rechtliche Grundlagen funktioniert. Der Betrieb wurde aber immer umfassender. Eine nebenamtliche Geschäftsführerin hat rechtlich nicht mehr genügt. Gegenüber Behörden und Gönnern wurde es unumgänglich, eine juristische Form zu gründen.

Am 9. Dezember 1998, vor genau 25 Jahren, ist der Verein «Glarner Rollstuhltaxi» offiziell gegründet worden. Als Vorstandsmitglieder haben sich folgende Personen zur Verfügung gestellt: Paul Aebli (Gründungspräsident), Elisabeth Zwicky (Vizepräsidentin), Jakob Heer (Aktuar und Wagenchef) sowie Christine Schmidlin und Rösli Zaugg als Beisitzerinnen.

Feier in der Manege

Das 25-Jahr-Jubiläum wurde am Samstag mit kurzen Ansprachen und der Galavorstellung im Zirkus Mugg im Beisein der ehrenamtlichen Chauffeure gefeiert. Die aktuelle Präsidentin Lilli Marti dankte allen freiwilligen Helfern, die das Rollstuhltaxi gegründet haben und immer noch weiterführen.

Nebst den vielen engagierten Helfern ist der Verein auch sehr dankbar für den grossen Goodwill. Unzählige Sponsoren helfen mit, dass die Fahrten nicht zu teuer werden. Das Ziel, die Kosten für die Fahrten dem öffentlichen Verkehr anzugleichen, wurde nicht erreicht. Doch die Fahrpreise sind moderat.

*Paul Aebli ist Vizepräsident des Vereins Glarner Rollstuhltaxi.

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