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Eine kurze Geschichte über die Entstehung des Geschenkpapiers

Samstag, 09. Dezember 2017, 06:47 Uhr

Nicht nur Kinder lieben hübsch verpackte Geschenke, egal ob unter dem Weihnachtsbaum oder zum Geburtstag. Ein schön eingewickeltes Geschenk ist etwas Besonderes. Und nicht nur die oder der Beschenkte freut sich, sondern auch die Schenkenden haben oftmals große Freude beim kreativen Verpacken von Geschenken mit schönem Papier. Doch woher kommt das Geschenkpapier eigentlich und wie hat sich dieser Brauch entwickelt?

Die ersten Versionen aus Asien

Ursprünglich geht das erste Geschenkpapier in seiner frühesten Verwendung auf die chinesische Kultur zurück. Das macht Sinn, da die Chinesen ja bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus überhaupt das Papier erfanden, und so wurden die ersten Geschenke in Geschenkpapier in China eingewickelt. Dies geschah allerdings erst wesentlich später, etwa im 12.-13. Jahrhundert nach Christus.

Natürlich waren die ersten Versionen noch keine modernen Geschenkpapiere mit Schneemännern und Tannenbäumen darauf. Stattdessen handelte es sich um eine Art Briefumschlag, in denen chinesische Staatsbeamte Geld erhielten. Diese Umschläge hießen „Chih Pao“ und mit ihnen war das erste Geschenkpapier geboren. In anderen asiatischen Ländern, zum Beispiel in Korea und Japan, wurden Geschenke übrigens in wiederverwendbare Geschenktücher eingewickelt, die in manchen Fällen aus Seide waren.

Entlang der berühmten Handelsroute „Seidenstraße“ verbreitete sich mit der Zeit nicht nur das Papier, sondern auch der Brauch, Geschenke darin einzuwickeln. Die ersten europäischen Versionen waren allerdings im Vergleich zu heute noch sehr hart und brüchig. Im Viktorianischen England wurde es dann unter der reichen Bevölkerungsschicht zum ersten Mal ein verbreiteter Brauch, Geschenke in Papier einzupacken, meist zusätzlich mit aufwendigen Schleifen und Stoff.

Die Zeiten ändern sich

Im frühen 20. Jahrhundert wurden dann Einkäufe in vielen Läden in braunem  Packpapier eingewickelt und mit Schnur eingewickelt und auch das erste farbige Weihnachtspapier wurde mit der Zeit von der normalen Bevölkerung benutzt. Als in den USA im Jahre 1917 dann in einem Familienbetrieb zur Weihnachtszeit das normale, einfarbig grüne, rote und weiße Weihnachtspapier ausging, legten die Brüder, denen das Geschäft gehörte, schickes französisches Papier in die Regale, das eigentlich für das Auskleiden von Geschenkboxen gedacht war. Innerhalb von kurzer Zeit wurde das neue, aufwendiger verzierte „Geschenkpapier“ ausverkauft und bereits zwei Jahre später produzierte der gleiche Familienbetrieb, namens „Hallmark“, das erste bedruckte Weihnachtsgeschenkpapier.

In den 1930er Jahren kamen weitere Veränderungen hinzu. Das Klebeband wurde erfunden und auch die Motive veränderten sich. Statt der klassischen, viktorianischen Schnörkel und Motive wurden nun Winter- und Weihnachtsmotive verwendet, wie wir sie heute eher gewohnt sind, zum Beispiel mit Kerzen, Schneeflocken oder Weihnachtsbäumen. Während des Zweiten Weltkrieges rationierte die amerikanische Regierung übrigens das Geschenkpapier nicht, da sie davon ausging, dass so mehr Geschenke an die Soldaten versandt werden würden, was wiederum die Moral der Truppen heben würde. Soweit bekannt ist, ging diese Rechnung auf, und der Verkauf von Geschenkpapier stieg während des Krieges um circa 20 Prozent.

Moderne Geschenkverpackungen

Hübsch verpackte Geschenke erfreuen uns übrigens laut einigen modernen Studien messbar mehr, als unverpackte Geschenke. Die beteiligten Wissenschaftler schlussfolgerten, dass dies an der lebenslangen Erfahrung die wir im Bezug auf Geschenkpapier und Verpackungen haben, da die meisten Menschen heutzutage bereits als Kinder Geschenke ein- und auspacken. Demnach rufen wir diese freudigen Erinnerungen wieder hervor, auch wenn wir als Erwachsene ein hübsches Geschenk öffnen. Wer möchte, kann hierbei die Verpackungen komplett selber basteln (zum Beispiel mit den Jüngsten der Familie), oder auch die Grundlagen dafür, oder fertige Geschenkboxen und Geschenkpapier im Internet bestellen. Wir wünschen viel Freude beim Einwickeln, Öffnen und vor allem bei der gemeinsam verbrachten Zeit!

Ort:
7023 Haldenstein
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Guten Tag,

Mit großem Interesse habe ich ihren Artikel "Eine kurze Geschichte über die Entstehung des Geschenkpapiers" gelesen.
Im Moment befinde ich mich im letzten Schuljahr meiner Ausbildung und muss daher eine Diplomarbeit zum Thema "Schenken und Geschenkpapiere" verfassen. Ihr Artikel hat mir diesbezüglich schon einige gute Infos geliefert, daher wollte ich mich erkundigen, ob es möglich wäre das sie mir Auskunft über die verwendeten Quellen zur Recherche dieses Textes zukommen lassen könnten? Dies würde mir bei der Beschaffung benötigter Informationen extrem weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Vanessa Hubmann