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Samuel Walser: «Für diese Momente arbeitest du»

Samuel Walser war am Donnerstaabend der gefeierte Held des HC Davos. Der 22-jährige Mittelstürmer schoss in der Verlängerung das 4:3-Siegestor gegen die ZSC Lions. Die Bündner führen in der finalen Best-of-7-Serie damit 3:1 und können am Samstag mit einem Sieg in Zürich Schweizer Meister werden. „suedostschweiz.ch“ bat Walser am Tag danach zum Interview.

Südostschweiz
10.04.15 - 17:05 Uhr
Sport

Mit Samuel Walser sprach Kristian Kapp

Samuel Walser, wie haben Sie nach Ihrer „Grosstat“ geschlafen?

Samuel Walser: Gut. Ich wusste, wir können nun am Samstag die Serie beenden. Und das sollte nun das Ziel sein.

Ihr Overtime-Tor hat Sie in der Nacht nicht mehr «verfolgt»?

Natürlich hatte ich all diese Bilder noch vor Augen. Für diese Momente arbeitest du ja. Aber allzu lange dachte ich nicht mehr darüber nach. Ich war einfach froh, dass wir gewonnen hatten.

Es hätte auch anders kommen können. Wenige Momente vor Ihrem Gamewinner vergaben Sie eine erste grosse Torchance.

Ja, ich hatte auch Glück. Ich könnte in der Tat schon vorher ein Tor machen. Wenn ich in jener Szene den Puck etwas höher schiesse, wäre er wahrscheinlich drin gewesen. Aber nachher kam der Puck ja wieder zu mir, und ich habe einfach voll draufgehauen. Es ging recht chaotisch zu und her. Alle fünf Zürcher standen im Slot, auch wir waren mit mehreren Spielern präsent. Zum Glück sah ich als erster vor allen anderen den freien Puck.

Sie schossen Ihren ersten Play-off-Gamewinner in einer Verlängerung in Ihrer Karriere. Generell scheint die Overtime eine Davoser Spezialität zu sein. Gegen Zug im Viertelfinal, Bern im Halbfinal und nun Zürich im Final gingen alle vier bestrittenen Verlängerungen an Ihre Mannschaft.

Wir wir wissen das natürlich, und das hilft. Es ist bei uns eine Zuversicht in der Pause vor der Verlängerung da. Alle gehen positiv eingestellt in die Verlängerung.

Am Donnerstag war in der Overtime aber zunächst der ZSC stärker.

Wir hatten das genau so erwartet. Wir wussten, dass die Zürcher am Anfang ihre besten Kräfte forcieren würden. Und so kam es auch, wir waren die ersten fünf Minuten nur in unserem eigenen Drittel. Danach konnten wir zuschlagen.

Das war schon zu Spielbeginn ähnlich, als die Lions früh 2:0 in Führung gingen.

Zürich war da wirklich besser. Das Time-out nach dem 0:2 war ein Weckruf. Wir wussten: Wenn wir so weiterspielen, werden wir die Partie klar verlieren. Das Anschlusstor kurz danach war sehr wichtig.

Es war ein Powerplay-Tor, das erste im Final …

Ja, endlich. Das Powerplay war bislang nicht wirklich unsere Stärke. Ich hoffe aber, dass wir das noch ändern können am Samstag in Zürich. Unser Powerplay sieht ja oft gut aus, aber wir müssten wirklich öfter schiessen. Ein Powerplay sollte ja nicht schön aussehen, sondern effizient sein. Wir haben dafür aber ein gutes Boxplay.

Gegenüber TV Südostschweiz schätzt «Südostschweiz»-Sportredaktor Hansruedi Camenisch die Chancen des HCD ein, bereits am Samstag den Schweizermeister-Titel zu holen.

 

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