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Marathonmann schiesst HCD ins Glück

Der HCD ist am Sonntagabend in Lausanne erfolgreich in die Playoff-Viertelfinalserie gestartet. Den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg erzielte Dominik Egli im fünften Drittel kurz vor Mitternacht nach 80:29 Spiel­minuten. Der 25-jährige Verteidiger wies mit 32:02 Minuten die längste Eiszeit aller Davoser auf.

Davoser
Zeitung
19.03.24 - 12:00 Uhr
Eishockey
Dominik Egli erlöste den HCD in Lausanne in der Verlängerung. 
Dominik Egli erlöste den HCD in Lausanne in der Verlängerung. 
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DZ: Dominik Egli, Ihr Siegtreffer nach 80 Minuten und 29 Sekunden Spielzeit muss ein besonderer Glücksmoment sein …

Dominik Egli: Ja natürlich. Das Spiel dauerte so lange. Und es war sehr umkämpft. Es ist gut, dass wir diesen ersten Sieg einfahren konnten.

Hofft man, dass das Spiel bald fertig ist, wenn man in die zweite Verlängerung geht?

Beide Teams hatten bereits in den ersten 80 Spielminuten mehrere ausgezeichnete Torchancen. Und beide Torhüter spielten super. Logischerweise will jedes Team gewinnen. Da gibt jeder alles, damit du die Partie auf deine Seite drehen kannst.

Die zweite Verlängerung dauerte gerade noch 29 Sekunden, bis Sie den HCD zum Sieg schossen. Schildern Sie uns doch diese Tat!

Ich wollte nach dem Zuspiel von Enzo Corvi eigentlich einen Pass an den weiten Pfosten spielen. Dabei wurde der Puck jedoch abgeblockt. Er kam sofort zurück auf meinen Stock. Da sah ich das leere Tor und traf.

Im ersten Drittel kam Lausanne in hoher Intensität wie die Feuerwehr, drückte den HCD hinten hinein und schoss aus allen Lagen aufs Tor. Danach gelang es ihrem Team sehr gut, das Spiel offen zu gestalten. Was geschah in der ersten Pause?

Wir wurden von ihrem Startfurioso nicht überrascht. Die Lausanner spielten zu Hause und hatten ihre lautstarken Fans im Rücken. Da war es logisch, dass sie am Anfang puschen würden. Wir versuchten, dagegen zu halten und selber Akzente zu setzen. Über das ganze Spiel betrachtet, hatten beide Mannschaften sehr viele Torchancen. Es ging hin und her. Letztendlich stand das Glück auf unserer Seite.

Die 9477 Zuschauer sahen eine hart umkämpfte, packende Partie. Wie erlebten Sie das Spiel auf dem Eis?

Wir hatten vor Beginn dieser Playoff-Partie enge Spiele erwartet. Beide Teams werden alles geben, um diese Serie erfolgreich zu überstehen. Die Lausanner traten sehr physisch auf. Sie versuchten damit, unter unsere Haut zu kommen. Wir liessen uns aber nicht beeindrucken und setzten diesbezüglich auch Zeichen. Es war wichtig, dass wir den Lausannern gleich im ersten Anlauf mit dem Sieg den Heimvorteil entreissen konnten.

Ausgezeichnet verhielt sich der HCD im Penaltykilling. Davos kassierte nicht weniger als sechs Zweiminutenstrafen. Die vielen Strafen hätten allerdings auch ins Auge gehen können.

Die Spieldisziplin war unsererseits in der Tat nicht so gut. Diesbezüglich müssen wir uns verbessern. Wir nahmen zu viele dumme Strafen. Zu diesen gehörte auch meine, als ich den Puck in der Verlängerung über die Plexiglas-Abschrankung schoss und deswegen einen «Zweier» kassierte. Positiv war sicher, dass wir alle sieben Zweiminuten-Strafen ohne Gegentreffer überstanden.

Kam von Lausanne in dieser ersten Viertelfinalpartie etwas, dass ihr Davoser nicht erwartet hattet?

Wir wussten, dass die Lausanner wie immer sehr physisch spielen werden. Sie verfügen über vier gute Linien und gute Torhüter. Mit ihrer Physis konnten sie uns nicht überraschen. Das zeigten sie schon während der ganzen Saison. Und war auch klar, dass die Special Teams, also Boxplay und Powerplay, wichtig sein werden. Heute erzielten wir den zweiten Treffer in Überzahl, und während unserer sechs Strafen hielten wir dicht.

Am Dienstagabend folgt bereits das nächste Spiel in Davos. Was erwarten Sie von diesem Match?

Das Gleiche wie in Lausanne. Die ganze Serie wird ähnlich verlaufen. Schon in der Regular Season endeten alle vier Partien nur mit einem Tor Differenz. Das wird andauern.

Sie sagten bereits, dass der HCD nicht mehr so viele Strafen nehmen dürfe. Gibt es auch spielerische Aspekte, die er besser machen müsste?

Wir müssen darauf achten, dass wir immer kompakt zusammenbleiben, dass die Stürmer und Verteidiger nicht zu weit auseinander sind. An den beiden blauen Linien müssen wir gute Entscheide treffen. Wenn wir den Puck tief spielen sollten, müssen wir das tun. Und falls wir kombinieren können, ist das angebracht. Puckmanagement und Disziplin werden auch am Dienstagabend sehr wichtig sein.

Der HCD reiste entgegen seinen Gewohnheiten bereits am Tag vor dem Spiel nach Lausanne. War das ein Vorteil?

Es war sicher gut, dass wir uns in Ruhe an die Begebenheiten gewöhnen konnten. Wir hatten nicht wie sonst am Spieltag die lange Carfahrt, konnten gut schlafen und am Vormittag noch ein Training ­absolvieren. Das war sicher von Vorteil.

Hansruedi Camenisch

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