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Aufbäumen im letzten Drittel kam zu spät: Schweizer Frauen kassieren klare Niederlage

Dem Schweizer Frauen-Nationalteam wurden im zweiten Gruppenspiel an der Unihockey-Weltmeisterschaft in Singapur gegen Finnland die Grenzen aufgezeigt. Es setzte eine 5:9-Niederlage ab.

Südostschweiz
03.12.23 - 13:14 Uhr
Unihockey
Deutliche Niederlage gegen die Finninnen: Die Schweizerinnen waren offensiv zu harmlos. Nach zwei Dritteln lagen sie 1:8 im Rückstand, der einzige Treffer entstand durch ein Eigentor. Im Bild ist Seraina Fitzi, die sich versucht durchzusetzen.
Deutliche Niederlage gegen die Finninnen: Die Schweizerinnen waren offensiv zu harmlos. Nach zwei Dritteln lagen sie 1:8 im Rückstand, der einzige Treffer entstand durch ein Eigentor. Im Bild ist Seraina Fitzi, die sich versucht durchzusetzen.

von swiss unihockey

Das Schweizer Frauen-Nationalteam verliert das zweite Gruppenspiel an der WM in Singapur mit 5:9 gegen Finnland. Zwei Drittel lang dominierten die Finninnen und führten nach 40 Minuten 8:1. Im Schlussabschnitt konnten die Schweizerinnen mit einer zusätzlichen Feldspielerin und ohne Torhüterin aufholen, der Rückstand war aber zu gross.

Nach dem gestrigen Auftaktsieg gegen Norwegen wartete heute der stärkste WM-Gruppengegner auf die Schweizerinnen: Finnland. Die Vizeweltmeisterinnen starteten gestern mit einem 14:1-Sieg gegen Lettland ins Turnier. Die Kauppi-Zwillinge hatten dabei zusammen 20 Skorerpunkte erzielt. Es war aber eine andere Finnin, die das erste Tor erzielte: My Kippilä. Nach einem Fehler der Schweizerinnen vor dem eigenen Tor bekamen die Finninnen einen Penalty zugesprochen. Kippilä verwertete souverän. Ihr Team kam immer wieder mit viel Zug aufs Tor und forderte Heini. Auch in der 11. Minute, als sie das Pressing der Schweizerinnen mit dem 2:0 bestraften. Dann musste auch noch Seraina Fitzi auf die Strafbank. Die Finninnen konnten ihre Chancen nicht nutzen, weshalb es bei diesem Zwei-Tore-Rückstand blieb.

Nach der Pause kam Isabelle Gerig zu einer guten Abschlussmöglichkeit. Doch nach einem gewonnenen Zweikampf bediente Vera Kauppi ihre Schwester Oona, die zum 3:0 traf. Die Schweizerinnen fanden kein Rezept gegen die finnische Offensive und wurden kaum gefährlich. Ganz im Gegensatz zu den Gegnerinnen: Sara Piispa, die Spielerin der Kloten-Dietlikon Jets, erhöhte auf 4:0. Oscar Lundin reagierte und stellte auf zwei Linien um. Es half aber nichts. Oona Kauppi schoss noch vor Spielhälfte das 5:0. Zwar hatten die Schweizerinnen danach mehr Ballbesitz, aber gefährliche Torchancen blieben Mangelware. Die Finninnen zeigten weiterhin ihre Qualitäten und nutzten die Konter eiskalt aus. Kurz nach dem siebten Treffer konnten auch die Schweizerinnen endlich jubeln. Captain Isabelle Gerig verkürzte. Das letzte Tor im Mitteldrittel gehörte aber den Finninnen, die nach einem Freistoss eine Sekunde vor der Pause zum 8:1 trafen.

Erfolgreich im sechs gegen fünf

Zu Beginn des letzten Drittels nahmen die Schweizerinnen die Torhüterin raus und ersetzten Heini mit einer sechsten Feldspielerin. Rüttimann musste jedoch nach einem Foul auf die Strafbank, weshalb zuerst Defensivarbeit angesagt war. Diese Unterzahl-Situation konnte ihr Team überstehen. Nach Ablauf der Strafe spielten sie sofort wieder sechs gegen fünf und diesmal mit Erfolg: Céline Stettler war zweimal, Nathalie Spichiger und Anja Wyss je einmal erfolgreich. Auch die Finninnen trafen zwischenzeitlich einmal ins leere Gehäuse, weshalb es am Ende 5:9 stand. «In den ersten beiden Drittel war Finnland klar besser», sagt Gerig nach dem Spiel. «Sie haben ihre Chancen eiskalt genutzt. Wir scheiterten an der Torhüterin oder wurden gar nicht erst gefährlich. Daran müssen wir arbeiten, aber es ist ein Gruppenspiel und es geht weiter.»

Morgen Montag steht zum Abschluss der Gruppenphase das Spiel gegen Lettland an (13 Uhr Schweizer Zeit, live auf SRF zwei). Gewinnen sie dieses, qualifizieren sich die Schweizerinnen als Gruppenzweite direkt für den Viertelfinal.

Finnland – Schweiz 9:5 (2:0, 6:1, 1:4)

OCBC Arena, Singapur; 513 Zuschauende; SR Tomas Kostinek, Martin Reichelt (CZE). - Tore: 3. Kippilä (Penalty) 1:0. 11. Homi (Valtola) 2:0. 22. O. Kauppi (V. Kauppi) 3:0. 25. Piispa (Nordlund) 4:0. 27. O. Kauppi (Turunen) 5:0. 33. Höynälä (Vallenius) 6:0. 35. V. Kauppi (O. Kauppi) 7:0. 36. Gerig (Stettler) 7:1. 40. Kippilä (Westerlund) 8:1. 45. Stettler (Larsson, Schweiz ohne Torhüterin) 8:2. 46. Spichiger (Schweiz ohne Torhüterin) 8:3. 56. Wyss (Rüttimann, Schweiz ohne Torhüterin) 8:4. 57. Niemelä (Schweiz ohne Torhüterin) 9:4. 59. Stettler (Wyss, Schweiz ohne Torhüterin) 9:5. - Strafen: keine Strafe gegen Finnland; 2x2 Minuten gegen die Schweiz

Finnland: Nieminen; Pietilä, Manninen; Westerlund, Kippilä; Vallenius, Valtola; Piispa, Saario, Nordlund; Turunen, V. Kauppi, O. Kauppi; Homi, Höynälä, Niemelä; Rantanen, Leino

Schweiz: Heini; Larsson, Thomi; Berger, Gredig; Stettler, Rensch; Bertini; Gerig, Rüttimann, Spichiger; Hanimann, Gämperli, Wieland; Wyss, Ediz, Fitzi; Bergmann, Metzger

Bemerkungen: My Kippilä (FIN) und Isabelle Gerig (SUI) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. Die Schweiz ab der 40. Minute zum Teil ohne Torhüterin.

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