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Gesundheitswunder oder Wellnesshype?

Nahrungsergänzungsmittel sind ein fester Bestandteil des modernen Gesundheitsbewusstseins geworden. Die Frage bleibt: Brauchen wir sie wirklich oder sind sie nur teure Pillen und Pülverchen?

Emilia
Sommerau
25.04.24 - 04:30 Uhr
Themenwelten

Pülverchen, Pillen und Shots – die Welt der Nahrungsergänzungsmittel verspricht einen schnellen und einfachen Weg zu einem gesünderen Lebensstil. Von Vitaminen und Mineralstoffen bis hin zu Proteinpulvern und Omega-3-Fettsäuren bieten Nahrungsergänzungsmittel eine verlockende Möglichkeit, die eigene Ernährung zu optimieren und die Gesundheit zu unterstützen. Aber sind sie wirklich das Wundermittel für die Gesundheit oder nur ein weiterer Hype der Wellness-Industrie?

Mehr als nur ein Hype?

Klar, Nahrungsergänzungsmittel haben ihre Berechtigung. Im hektischen Alltag, geprägt von schnellen Mahlzeiten und verarbeiteten Lebensmitteln, kann es eine Herausforderung sein, sicherzustellen, dass der Körper alle notwendigen Nährstoffe enthält, die er benötigt. Hier kommen Nahrungsergänzungsmittel ins Spiel und können dabei helfen, diese Lücken zu schliessen – insbesondere bei Personen mit Ernährungspräferenzen oder -beschränkungen, wie zum Beispiel Vegetarier, Veganer oder Menschen mit Nahrungsmittelallergien. Einige Studien legen nahe, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren oder Vitamin D, tatsächlich positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, insbesondere dann, wenn sie in Kombination mit einer gesunden Ernährung eingenommen werden. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel bei bestimmten Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel Schwangere oder betagte Menschen eine wichtige Rolle spielen. Schwangere benötigen zum Beispiel oft zusätzliche Folsäure oder Eisen, um ihre Gesundheit und diejenige des Kindes zu unterstützen.

Bei Risiken und Nebenwirkungen

Trotz der Vorteile von Nahrungsergänzungsmitteln ist es wichtig, ihre Verwendung kritisch zu betrachten. Ein Hauptproblem besteht darin, dass viele Menschen dazu neigen, Nahrungsergänzungsmittel als Ersatz für eine gesunde Ernährung zu betrachten. Dies kann dazu führen, dass wichtige Nährstoffe aus frischen Lebensmitteln vernachlässigt werden und stattdessen auf die synthetische Form zurückgegriffen wird. Darüber hinaus sind Nahrungsergänzungsmittel in einer Vielzahl von Formen und Dosierungen erhältlich und können in Supermärkten, Apotheken und online gekauft werden. Was auf den ersten Blick einen Vorteil darstellt, kann sich auch als Nachteil entpuppen: Nahrungsergänzungsmittel sind nicht so streng reguliert wie Arzneimittel. Studien haben sogar gezeigt, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel mit einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen verbunden sein können, vor allem dann, wenn sie in übermässigen Mengen eingenommen werden. Es ist wichtig, sich für hochwertige Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern zu entscheiden.

Ist es wirklich nötig?

Während Nahrungsergänzungsmittel zweifellos dazu beitragen können, bestimmte Nährstoffdefizite auszugleichen und die Gesundheit zu unterstützen, ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Brauche ich das wirklich? In einer Zeit, in der Social Media und der allgemeine Hype um Wellness und Gesundheit immer präsenter werden, neigen wir oft dazu, Dinge einzunehmen, die wir möglicherweise gar nicht benötigen. Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt, und es kann schwierig sein, zwischen nützlichen Ergänzungen und reinem Marketing zu unterscheiden. Letztendlich liegt es aber an jedem Einzelnen, die richtige Balance zu finden: Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und ausreichend Schlaf und Entspannung bleiben die Eckpfeiler eines gesunden Lebensstils.

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