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«Tschüss X»: Warum Graubünden Ferien Elon Musk den Rücken kehrt

Die beiden Kult-Steinböcke Gian und Giachen verlassen die Social-Media-Plattform X, vormals Twitter. Was hinter dem Entscheid von Graubünden Ferien steckt.

Stefan
Schmid
30.11.23 - 11:13 Uhr
Wirtschaft
Mit diesem Beitrag vom Mittwochabend verabschiedet sich Graubünden Ferien von seinen Followern auf der Socia-Media-Plattform X.
Mit diesem Beitrag vom Mittwochabend verabschiedet sich Graubünden Ferien von seinen Followern auf der Socia-Media-Plattform X.
Bild Livia Mauerhofer

«Wir sagen ‘a revair’, ‘tschüss’ und ‘ciao’ und verabschieden uns von X. Folgt uns auf Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn für Ausflugsideen, Ferieninspirationen und Informationen aus Graubünden.» Mit diesem Post wendet sich die touristische Marketingorganisation Graubünden Ferien von der Social-Media-Plattform X ab, die früher als Twitter bekannt war.  Die Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern zu dieser Ankündigung vom Mittwochabend reichten von Bedauern bis Verwunderung. Ein anonymer Nutzer unter dem Pseudonym «Eifach!» meint beispielsweise: «Schade – aber ich werde sicher auch andere schöne Feriendestinationen finden! Denn auf den genannten Kanälen bin ich nicht unterwegs - und Newsletter bestelle ich grundsätzlich alle ab.» Und Jürg Vollmer aus Bern schreibt: «Hoppla !!! Jetzt verabschiedet sich auch Graubünden Ferien von Twitter». Er fragt sich, ob die beiden Steinböcke Gian und Giachen – bekannt aus den Werbekampagnen von Graubünden Ferien – «bald in Bluesky auftauchen». 

Zur Erklärung: Bluesky versucht sich seit der Twitter-Übernahme durch den amerikanischen Milliardär Elon Musk als bessere X-Alternative für enttäuschte Twitter-Nutzer und Musk-Skeptiker zu etablieren. Desinformation und Hass-Posts hätten auf der Kurznachrichtenplattform stark zugenommen, seit Musk Ende Oktober 2022 die Kontrolle übernommen habe, lautet einer der Hauptvorwürfe der X-Kritiker.

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Graubünden Ferien: Andere Kanäle sind wichtiger

Doch warum wendet sich Graubünden Ferien überhaupt von X ab? Immerhin ist die Marketingorganisation, welche die schönsten Seiten des Tourismuskantons Graubünden in die Welt hinaustragen soll, bereits seit Juni 2009 auf der damaligen Twitter-Plattform aktiv und zählte dort zuletzt über 12’000 Followerinnen und Follower. Diese konnten die Beiträge von Graubünden Ferien in Form von kurzen Textinhalten, Bildern und kurzen Videos regelmässig lesen. Graubünden Ferien schreibt zu den Beweggründen für den Abschied von X: Man müsse sich gut überlegen, «wie wir unsere Ressourcen möglichst gewinnbringend für Graubünden einsetzen können». In den vergangenen Monaten habe sich X zudem in eine Richtung entwickelt, die zu diesem Entscheid geführt habe. Ob die beiden Steinböcke Gian und Giachen in Zukunft bei der Konkurrenz von Bluesky anzutreffen sein werden, liess Graubünden Ferien offen: «Wir werden das im Detail prüfen.»

Auf Nachfrage von «suedostschweiz.ch» ergänzte Graubünden-Ferien-Mediensprecher Luzi Bürkli: «Von X, vormals Twitter, haben wir uns verabschiedet, da wir auf anderen Kanälen unsere Zielgruppen heute besser erreichen.» Ziel der Social-Media-Präsenz von Graubünden Ferien seien die Gästeinspiration, die Vernetzung mit anderen Geschäftspartnern auf Linkedin sowie der Wissenstransfer in die Branche. Zu den von Graubünden Ferien aktiv genutzten Social-Media-Kanälen zählen aktuell Facebook, Instagram, Tiktok, Linkedin, Whatsapp und Youtube.  Man überprüfe ständig, «wie die Präsenz auf den einzelnen Kanälen performt beziehungsweise bei den Usern ankommt, um unsere Ressourcen optimal einzusetzen», so Bürkli. «Auch verfolgen wir die Entwicklung von aufkommenden und trendigen Plattformen.»

Graubünden Ferien ist übrigens nicht das erste Unternehmen, das zu X auf Distanz geht. Unter anderem hatte der deutsche Autohersteller Audi vor Jahresfrist seinen Abschied von der Plattform verkündet. 

Stefan Schmid ist Ressortleiter Wirtschaft für sämtliche Kanäle der Medienfamilie. Mehr Infos

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